06 May 2024

eSport-Pflicht für Fußballbundesligisten – eine sinnvolle Entscheidung?

Seit der Saison 2024/25 besteht innerhalb der DFL, der Zusammenschluss der männli-chen Fußballteams in der ersten und zweiten deutschen Fußballbundesliga, eSport zur Pflicht für ihre Klubs. Das ambitionierte Ziel: die eigene Virtual Bundesliga zum dritten Standbein neben der 1. und 2. Bundesliga zu machen. Ein Blick auf den eFootball in Deutschland.

Gaming wird massentauglich

Während der Corona-Pandemie hat der eSport einen spürbaren Anstieg verzeichnet. Der Anzahl der zumindest gelegentlichen Video- und Computerspieler hat sich von 43% im Jahr 2019 auf 53% im Jahr 2023 deutlich erhöht. In diesem Zeitraum ist das durch-schnittliche Alter um 1,5 Jahre auf 37,9 Jahre gestiegen. Der Anteil der Kinder und Ju-gendlichen zwischen 12 und 18 Jahren, die täglich oder mehrmals die Woche digitale Spiele spielen, liegt laut einer Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest sogar bei 76 Prozent. Dieser Trend schlägt sich auch in den Umsatzstatistiken der Gaming-Branche nieder. Dieser betrug im Jahr 2019 (ohne Hardware) lt. Statista ca. 3,8 Milliarden Euro und steigerte sich bis ins Jahr 2023 auf ca. 6,7 Milliarden Euro.

Die DFL und die Entwicklung der Virtual Bundesliga

Die DFL will von dieser Entwicklung ebenfalls profitieren und ihre Vormachtstellung in der öffentlichen Wahrnehmung verteidigen. Insbesondere ab der Generation Z gehört jedoch die Vernetzung von realer und digitaler Welt zum Alltag. Folglich bemüht sich die DFL verstärkt um diese, unter anderem durch die 2012 erfolgte Einführung der Virtual Bundesliga (kurz VBL) mit dem Einzelwettbewerb VBL Open. Zur Saison 2018/19 um den zusätzlichen Wettbewerb der VBL Club Championship erweitert. Die Spiele werden da-bei auf der Playstation 5 ausgetragen, auf Basis der sich jährlich fortsetzende Fußball-spielreihe FIFA von Electronic Arts (kurz EA), einem der jährlich meistverkauften Spiele in Deutschland, aus.


Insbesondere nach der Einführung der VBL Club Championship zeigte sich jedoch, dass kleine und mittelgroße Fußballklubs an dieser aus unterschiedlichen Gründen nicht teil-nehmen wollten bzw. konnten. Bedingt durch die nun erfolgte Pflicht zum Unterhalt ei-nes eSport Teams, sind mittlerweile 35 von 36 Bundesligateams in der VBL vertreten. 


Dabei ist die möglichst vollzählige Teilnahme aller DFL Mitglieder nur ein Baustein der DFL, langfristig mit der Virtual Bundesliga zusätzliche Reichweite zu generieren, neue Fans zu gewinnen und ein zusätzliches, finanzielles Standbein aufzubauen. 
 

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